Schon vor dem Filmtitel haben wir erfahren, was passiert ist: Exakt um 2h17 (die automatischen Überwachungskameras haben es gefilmt) sind gestern Nacht 17 Kinder einer Klasse (von 18) der lokalen Schule aus ihren Betten aufgestanden, haben ihre Häuser verlassen, sich wie automatisch gegenseitig gefunden, um in einer langen Reihe im Dunkel zu verschwinden…
In seinem neuen Film beobachtet Zach Cregger (,Barbarian‘), wie die Leute der kleinen Stadt auf dieses unverständliche, ungeheuerliche Ereignis reagieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Lehrerin der Schüler, der man mit aller Macht versucht, die Schuld für den Verlust der Kinder in die Schuhe zu schieben. Im Mittelpunkt steht dabei ein Unternehmer, der sich mehr und mehr zum Ankläger aufwirft. Daneben wird immer wieder gezeigt, was das 18. Kind jetzt erlebt.
In Kapiteln aufgeteilt – wie bei ,Magnolia‘ von Paul Thomas Anderson, den Zach Cregger explizit als Vorbild nennt – zeigt er immer neue Seiten der kleinstädtischen Intrigen unter dem Druck der Ereignisse. Immer wieder neue Hinweise verunsichern die Menschen im Ort – und verwirren das Publikum. Ab und zu werden in den „Kapiteln“ Szenen wiederholt – aber aus einem anderen Blickwinkel.
Was ,Weapens‘ auszeichnet, ist die durchgehende Spannung, die auch hält, wenn der Film nach der Hälfte beginnt, die Katze aus dem Sack zu lassen. Am Ende wird etwas blutig, aber für ein emotional befriedigendes hat Zach Cregger bewusst Sorge getragen. In den Hauptrollen spielen Julia Garner als die angefeindete Lehrerin und Josh Brolin als Vater, der verbissen nach Schuldigen für den Verlust seines Sohnes sucht.
Drehbuch, Regie Zach Cregger
Kamera Larkin Seiple
Musik Zach Cregger
Besetzung Josh Brolin, Julia Garner, Cary Christopher, Alden Ehrenreich, Toby Huss, Amy Madigan
US 2025, 128 Min., engl.OmU, ab 16