Liat und ihr Ehemann werden am 7. Oktober 2023 von Mitgliedern der Hamas gewaltsam aus ihrem Kibbuz entführt. Kurz danach beginnt der Regisseur, Brandon Kramer, mit deren Familie den Dokumentarfilm zu drehen, der den Dokumentarfilmpreis der Berlinale 2025 gewonnen hat.
Er ist dabei, sehr nah, wenn die Eltern Yehuda und Chaya versuchen, mit ihren Gefühlen umzugehen – oder im Austausch mit Behörden Einfluss zu nehmen auf das Schicksal ihrer erwachsenen Kinder. Als US-Bürger fliegt Yehuda in die USA, begleitet von Liats Sohn, den nicht nur die öffentliche Aufmerksamkeit belastet, und Liats Schwester, die versuchen wird, Yehudas Temperament und Wut abzufangen. Denn Polarisierung gibt es auch in dieser Familie: Der Vater ist Pazifist, setzt sich neben der Freilassung der Geiseln immer auch für Frieden mit den Palästinenser:innen ein und lässt sich auch im geopolitischen und menschlichen Epizentrum von Diplomatie und Trauma nicht vom Weg der Aussöhnung abbringen. Beharrlich schwimmt er gegen den Strom, legt sich mit sich selbst und allen an. Der Film beleuchtet auf berührende und komplexe Art und Weise das Schicksal der israelischen Geiseln und ihrer Familien, es erzählt von Menschlichkeit und Idealismus in Zeiten des Krieges.
Drehbuch, Regie Brandon Kramer (Dokumentarfilm)
Kamera Yoni Brook, Omar Manor
Musik Jordan Dykstra
Mit Yehuda Benein, Liat Benein Atzili, Chaya Benein
US 2025, 97 Min., hebr./engl. OF mit engl. UT